Hier gibt's ein paar Informationen zum Thema Kampfsport...
Kampfsportarten:
Kampfsportarten, Sammelbegriff für verschiedene Zweikampfsportarten, die ursprünglich in Fernost bei der Kriegsführung eingesetzt wurden und die von ostasiatischen Philosophien, vor allem dem Zen-Buddhismus, geprägt wurden.
Anfang des 6. Jahrhunderts v. Chr. brachte Bodhidharma, ein indischer Priester und Krieger, den Zen-Buddhismus zusammen mit einem System von 18 Selbstverteidigungsübungen nach China. Die Übungen entwickelten sich zu einer Art von Boxen, das sich zusammen mit dem Zen in ganz China verbreitete und im 12. Jahrhundert Japan erreichte. Kampfsportarten sind heute in vielen Teilen der Welt beliebt zur Selbstverteidigung, als Wettkampfsport und als Konditionsübung.
Zu den bekanntesten Disziplinen gehören:
Karate, Kung-Fu, Jujutsu, Judo, Aikido, Tai Chi Chuan, Taekwondo, Sumo und Kendo.
Bei einigen Kampfsportarten tragen die Kämpfer farbige Gürtel, die ihren Rang anzeigen.
Anfänger tragen einen weißen Gürtel. Darauf folgen der Rangfolge nach gelb, orange, grün, blau und braun.
Ein schwarzer Gürtel zeigt die Kampferfahrung höheren Grades auf verschiedenen Stufen an.
Die Stufen des schwarzen Gürtels werden als Dan (japanisch für "Grad") bezeichnet. Der erste Dan oder der erste Grad des schwarzen Gürtels steht für die Anfängerstufe des schwarzen Gürtels. Der fünfte Dan oder fünfte Grad kommt einem Meister zu.
Kung-Fu (Gong Fu, chinesisches Boxen) ist neben Karate die bekannteste Kampfsportart.
Beim Kung-Fu werden Beinstöße, Schläge, Würfe, Körperdrehungen,
Ausweichbewegungen, Haltegriffe, Duckstellungen und schnelles Hochspringen, Sprünge und Abrollen, Radschlagen und Überschläge eingesetzt. Bei diesen Bewegungstechniken wird öfter als bei Karate die geöffnete Hand eingesetzt, wie z. B. Klammer- und Reißbewegungen.
Beim Jujutsu (vom japanischen Ju: "sanft") verwenden die Kämpfer Haltegriffe, Würgegriffe, Würfe, Hebelgriffe, Tritte und Atemi (Schläge auf empfindliche Körperstellen). Diese Techniken sind nur insofern
sanft, als sie dazu dienen, einen Angriff abzuwehren oder unter Kontrolle zu bringen.
Schwere oder tödliche Verletzungen sind möglich.
Judo ist eine beliebte, mittlerweile auch in Europa weitverbreitete asiatische Kampfsportart, die 1882 von dem japanischen Pädagogen Dr. Jigoro Kano aus dem Jujutsu entwickelt wurde.
Beim Judo versuchen die Kämpfer, ihren Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen, mit speziellen Techniken auf den Boden zu werfen und mit Halte-, Hebel- und Würgegriffen zum Aufgeben zu bewegen.
Judo wurde 1964 in das Programm der olympischen Sportarten aufgenommen.
Aikido ist eine Form der Selbstverteidigung, die wie Judo im vorigen Jahrhundert aus dem Jujutsu entwickelt wurde. Beim Aikido weicht man den Angriffen des Gegners durch fließende, kreisförmige Bewegungen aus und nutzt dessen Impuls, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, ihn zu Boden zu werfen und mit Hebelgriffen festzuhalten.
Aikido ist neben Tai Chi Chuan die sanfteste Kampfsportart und wird nicht als Wettkampf betrieben.
Tai Chi Chuan, bekannter unter der Bezeichnung Tai Chi, ist eine alte chinesische Form des Kampfes und der Körperertüchtigung, die in China und auch anderswo hauptsächlich wegen seiner gesundheits- und konzentrationsfördernden Wirkung ausgeübt wird.
Es besteht aus langsamen, anmutigen Bewegungen und stilisierten Formen von Arm- und Beinstößen.
Taekwondo ist eine Kampfsportart, die in Korea entstanden ist. Die Gegner verwenden Tritte, Faustschläge und verschiedene Ausweichtechniken. Besonders bekannt ist Taekwondo für seine typischen Sprung- und Trittechniken, die auch "Flugstöße" genannt werden. In den sechziger Jahren verbreitete sich der Sport von Korea aus über die ganze Welt. Die ersten Taekwondo-Weltmeisterschaften fanden 1973 in Seoul (Südkorea) statt.Im Sumo, einem beliebten japanischen Wettkampfsport, treten außergewöhnlich kräftig gebaute Männer gegeneinander an und versuchen, sich gegenseitig aus dem Ring zu drücken oder zu Boden zu werfen.
Die Regeln verbieten Treten, Scheinangriffe, Ziehen an den Haaren und ähnliches, dagegen sind Aktionen wie Drücken, Ziehen, Schlagen, Werfen und Festhalten zugelassen.
Kendo ist eine japanische Kampfsportart, die sich aus dem Schwertkampf der Samurai entwickelt hat. Die Gegner verwenden einen langen Schlagstock aus Bambus. Eine spezielle Rüstung schützt verschiedene Körperteile.
Bedeutung der Kampfsportarten heute:
Heutzutage konzentriert sich das weltweite Interesse an Kampfsportarten häufig auf deren geistige Komponente als Mittel zur Stärkung des Selbstvertrauens und der Konzentrationsfähigkeit. Auch der Aspekt der Selbstverteidigung wird vor allem für Frauen und ältere Menschen immer wichtiger. In vielen Kampfsportarten
wurden spezielle Trainingsprogramme entworfen, die es einem kleineren und schwächeren Menschen erlauben, mit einem größeren und stärkeren Angreifer fertig zu werden. Die Kampfsportarten wurden in jüngster Zeit nicht nur beliebt als Wettkampfsport und als Möglichkeit, sich körperlich in Form zu halten, sondern auch als
Mittel zum Ausdruck der eigenen Persönlichkeit, ähnlich wie beim Tanz oder beim Kunstturnen. Kung Fu (Chinesisch "harte Arbeit"), chinesische Kampfsportart und Technik der Selbstverteidigung, die große Ähnlichkeit mit Karate aufweist und die in vielen verschiedenen Varianten verbreitet ist.
Beim Kung Fu werden Hände und Füße für Schlag-, Tritt-, Wurf- und Haltetechniken benutzt. Die weltanschaulichen Wurzeln dieser Kampfsportart liegen im Buddhismus, Konfuzianismus und Taoismus. Die Übungen steigern die körperliche und geistige Fitneß und erhöhen die Konzentrationsfähigkeit und das Selbstvertrauen. Als Wettkampfsport wird Kung Fu auf einer Kampffläche von acht mal acht Metern
in verschiedenen Gewichtsklassen ausgetragen. Wie beim Karate unterscheidet man drei verschiedene Formen: Nichtkontakt-Kung Fu, bei dem Schläge an den Kopf des Gegners nicht zulässig sind und bei dem generell kaum Körperkontakt besteht, da Schläge und Tritte vor dem Körper abgestoppt werden.
Beim Halbkontakt-Kung Fu dürfen Angriffe in das Gesicht und die vordere Körperpartie ausgeführt werden, jedoch Schläge gegen die Augen, den Kehlkopf und den Unterleib sind untersagt. Die Kämpfer schützen sich durch Hand-, Fuß- und Unterleibspolster. Die Kampfrichter vergeben Punkte für gelungene Techniken.
Sieger ist, wer nach einer Kampfdauer von zwei Minuten (in der Vorrunde) und drei Minuten (in der Hauptrunde)
die meisten Punkte aufweist. Die dritte Form ist das Vollkontakt-Kung-Fu, bei dem voll zugeschlagen wird, so Gegner kampfunfähig wird.