Die Burg Wildenberg liegt ca. 6km südwestlich von Amorbach auf einem Bergvorsprung. Ein Burgenkenner urteilt: "Wildenberg ist nicht eine Burg unter vielen, wie man es aus Ihrer abgeschiedenen Lage schliessen könnte. Sie gehört vielmehr zu den bedeutendsten Burgen des deutschen Sprachraumes. Sie ist trotz Zersörung und Verfall monumental, gestaltenreich und zugleich gross in ihren Formen geblieben. Ein Meisterwerk der mittelalterlichen Baukunst.
Die Burg Wildenberg oder Wildenburg: liegt 5,5 km südwestlich von Amorbach auf einem Bergvorsprung zwischen den Kirchzeller Gemeindeteilen Buch und Preunschen. Ein Burgenkenner urteilt: "Wildenberg ist nicht eine Burg unter vielen, wie man aus ihrer heutigen Weltabgeschiedenheit schließen könnte. Sie gehört vielmehr zu den bedeutendsten Burgen des deutschen Volks- und Sprachraums. Sie ist trotz Zerstörung und Verfall monumental, gestaltenreich und zugleich groß in ihren Formen geblieben. Sie ist ein Meisterwerk der Baukunst" und ein anderer: "Die Bauplanung und das Raumgefühl im mittelalterlichen Burgenbau lassen sich hier gut nachvollziehen. Wildenberg kann heute aufgrund der Größe und der vorhandenen Bauwerke als der "Führungsbau", bzw. das Vorbild für den deutschen Burgenbau angesehen werden".Inschriften am Bogen des Torbaus künden von den Erbauern:
DISE BVRHC MÄHTE HER RVHBREHT VON DVRN. Die Edelherrn vom Dürn, verdiente Gefolgsleute der Stauferkaiser, errichteten Burg Wildenberg in den Jahrzehnten um 1200 mit künstlerisch wertvollen Schmuckformen die,insbesondere im Palas, große Ähnlichkeit mit Formen in der staufrischen Kaiserpfalz Geinhausen haben. Baumeister und Steinmetz verewigten sich an der Querwand des Palas mit der Inschrift:
BERTOLT MVRTE MICH /VLRICHHIWE MICH. In der Burg fand die Ausbildung einer eigenen Landesherrschaft der Herren von Dürn,im wesentlichen auf Kosten der Abtei Amorbach, ihren sichtbaren Ausdruck. Beim Niedergang dieses Geschlechts wurde die Burg 1271 an das Erzstift Mainz verkauft und wurde dann Amtssitz der Mainzer Verwaltung. 1356 soll ein Erdbeben die Burg stark beschädigt haben. Im 15. Jahrhundert wurde unter Erzbischof Dietrich von Erbach (siehe Wappen!) die große Trennmauer im Burghof eingezogen. Im Bauernkrieg 1525 wurde die Burg zerstört (der Ausruf in Goethes "Götz von Berlichingen""Miltenberg brennt!" ist ein Lesefehler und müsste "Wildenberg" heißen) und blieb danach Ruine. Die ursprüngliche Einrichtung des Burginnern ist noch gut abzulesen. Der fast 20 m hohe Bergfried schützte hinter dem Graben und der Schildmauer, übereck gestellt die am meisten gefährdete Burgseite und zugleich die in der Deckung der Burgmauer angeordneten Wohnräume in der Südwestecke der Burg. Der Torturm enthielt im Obergeschoss die dem Ritterheiligen Georg geweihte Kapelle (erkennbar an der etwas herausragenden halbrunden Chorapsis). An der Talseite steht der Palas. In ihm lagen die repräsentativen Versammlungsräume, unten beheizbar und mit kleinen Fenstern der Raum für die Wintermonate, oben mit lichtspendenden Arkaden der Saal für die sommerlichen Feste. Der Palas erfuhr, nachdem der Keller gewölbt worden war, eine Neueinteilung. Die Basissteine davon liegen noch an ihrem Platz. (Ein Besuch im Heimatmuseum Amorbach kann wegen der dort aufbewahrten Funde und Architekturteile, sowie wegen des anschaulichen Burgmodells, das zeigt, wie man sich die Burg in intaktem Zustand wohl vorzustellen hat, eine wichtige Ergänzung zur Burgbesichtigung sein). Eine besondere Stellung kommt dem Bauwerk dadurch zu, dass sich mit ihm der Name Wolfram von Eschenbach verbinden lässt. Sein "Parsival" dürfte deutlich von der Wildenburg beeinflusst sein. Beziehungen zwischen der Burg und dem Epos gibt es mehrfach. Schon der Name der Gralsburg "Mont sauvage" bedeutet "Wildenberg". Auf den großen Kamin im Palas wird die Anspielung des Dichters bezogen, mit der die gewaltige Größe der Feuerstellen in der Gralsburg anschaulich gemacht werden soll: "So große Feuer sah niemand jemals hier auf Wildenberg."
• ca. 1175 - 1200: Erbaut von Ruprecht und einem sonst nicht näher bekannten Burkard von Dürn.
• ca. 1200 - 1230: Ausbau zu einer prächtigen Palastanlage von Konrad von Dürn.
• 1226 : Erste urkundliche Erwähnung "Conrad de Wildenburc".
• 1271 - 1525: Sitz mainzischer Verwaltungsbeamten
• 1400 - 1511: Weiterer Ausbau der Burg (Westturm, Sperrmauer quer durch den Burghof, Erneuerung der Kapelle). Leider wurde die Burg dann während des Bauernaufstandes im Jahre 1525 zerstört und niedergebrannt. Als Götz von Berlichingen als militärischer Führer des Bauernheeres von Miltenberg nach Amorbach ritt, da sah er das Schloß "Willenberg" brennen...
• 4. Mai 1525:Meuternde Bauernhaufen aus dem Heere Götzens von Berlichingen brennen die Burg nieder. Es fand kein Wiederaufbau mehr statt.
• bis ca. 1800: Ausbeutung als Steinbruch durch benachbarte Ortschaften
• 1821: Graf Franz von Erbach läßt eine Anzahl schöner Architekturfragmente ausbrechen und in seiner künstlichen Ruine im Eulbacher Park vermauern. Eine Anzahl weiterer Bruchstücke gelangte im Laufe der Zeit in die Museen zu Aschaffenburg und Amorbach.
• 1935 - 1939: Wiederaufbau der Burg.
• 1997: Kulturelle Nutzung der Wildenburg im Rahmen des Open-Air-Festivals "Harlequins Castle" des Heidelberger Kulturvereins AKJ e.V. Die Burg wurde auch in den darauffolgenden Jahren 1999, 2001 und 2003 als Gesamtkunstwerk aus Musik, Tanz und Theaterdarbietungen unvergeßlich in Szene gesetzt und trug zu einer Wiederbelebung des Ortes maßgeblich bei.
Gralsburg oder doch nicht? ("Wildenberg und Munsalvaesche" von Günther Ebersold) Info:
AUSZÜGE AUS DEM BUCH "WILDENBERG UND MUNSALVAESCHE" VON GÜNTHER EBERSOLD...
Das "Geheimnis der Wildenburg - ein klassisches Point & Click Adventure Das Wildenburg Spiel:
Das Geheimnis der Wildenburg...
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