Ma Jiangbao



Ma Jiangbao

Ma Jiangbao, geb. 1941, ist in Shanghai inmitten einer renommierten Tai Chi-Familie aufgewachsen. Seine Eltern und sein Onkel gehörten zu den berühmten Großmeistern des Wu-Stils und seinem Großvater Wu Jianquan verdankt dieser weltweit zweitgrößte Stil seinen Namen. Ma Jiangbao ist 1986 nach Europa gekommen, um hier den Wu-Stil zu verbreiten.

Mittlerweile wird der Wu-Stil in immer mehr Städten und Ländern Europas unterrichtet und die Schüler Ma Jiangbaos haben sich im „Forum für traditionelles Wu Tai Chi Chuan“ zusammengefunden. Sie sind glücklich, einen Lehrer gehabt zu haben, der direkt in der langen Tradition der Tai Chi Chuan-Geschichte stand. Sie beginnt je nach Legende während der Song- (960-1279 n. Chr.) oder der Yuan-Dynastie (1279/1280-1368 n.Chr.). Damals soll der taoistische Mönch Zhang Sanfeng am Berg Wudang die Kampfkunst des Tai Chi Chuan entwickelt haben. Die Legende ist bis heute nicht bewiesen und so weisen die Veröffentlichungen von Historikern dieses Jahrhunderts Chen Wangting (1597-1664) die Entwicklung des Tai Chi Chuan zu. Bis zur fünften Generation nach Chen Wangting wurde das Chen-Stil Tai Chi Chuan nur innerhalb der Familie unterrichtet. Erst Chen Changxing (1771-1853) änderte dies, indem er Yang Luchan (1799-1872) als Schüler akzeptierte.

Yang Luchan, der Begründer des Yang-Stils, unterrichtete später in Peking am Hofe des Kaisers. Er war für seine Kampfkunst sehr berühmt und so befanden sich unter seinen Schülern auch Soldaten und Leibwächter des Kaisers. Yang Chengfu (1883-1936), der Enkel Yang Luchans, entwickelte eine neue Form, die heute die meistgeübte Form des Yang-Stils ist. Der Mandschure Wu Quanyou (1834-1902) lernte als kaiserlicher Offizier Tai Chi Chuan von Yang Luchan und dessen zweiten Sohn Yang Banhou (1892-1937).

Zu dieser Zeit war Tai Chi Chuan nur in einem sehr kleinen Zirkel von Kampfkünstlern verbreitet und Bezeichnungen wie Yang-Stil oder Wu-Stil gab es noch nicht. Wu Quanyous Sohn Wu Jianquan (1870-1942) schuf aus dem Tai Chi Chuan seines Vaters eine neue Form. Schelle Bewegungen wurden durch langsame ersetzt und komplizierte Stellungen vereinfacht. Wu Jianquan war noch im Peking der Mandschu-Dynastie geboren, aber nach dem Fall des Kaiserhauses 1911 wurde China eine Republik. Der Leiter der „Forschungsgesellschaft für Leibeserziehung“ in Peking lud zu dieser Zeit die Meister Wu Jianquan, Yang Chengfu und Yang Shaohou ein, an seinem Institut Tai Chi Chuan zu unterrichten.

Mit diesem Schritt ist das Tai Chi Chuan „aus der Tür gegangen“ d.h. von diesem Zeitpunkt an trat es erstmals aus einem begrenzten privaten Bereich heraus an eine breite Öffentlichkeit. 1928 ging Wu Jianquan nach Shanghai und gründete dort 1933 den Jianquan-Tai Chi Chuan-Verband, der wesentlich zur Popularisierung des Tai Chi Chuan beitrug.

Wu Jianquans Söhne Wu Gongyi und Wu Gongzhao verbreiteten den Wu-Stil in Südostasien und deren Nachkommen auch in Amerika und Kanada. Wu Yinghua (1907-1996), die älteste Tochter Wu Jianquans, heiratete Ma Yueliang (1901-1998), den Meisterschüler ihres Vaters. Aus dieser Ehe ist Ma Jiangbao hervorgegangen, der in der Tradition des Tai Chi Chuan den Wu-Stil in Europa verbreitet hat.

Ma Jiangbao ist im Oktober 2016 in Rotterdam gestorben. 

Quelle: https://www.wu-taichi.de/ma-jiangbao/

Dr. Martin Bödicker

Nachruf Dr. Martin Bödicker

Mit Fassungslosigkeit mussten wir die traurige Nachricht entgegennehmen, dass unser langjähriger Taichi-Lehrer und Gefährte im Alter von erst 55 Jahren verstorben ist.
Martin ist es zu verdanken, dass das Wu-Taichichuan von Ma Jiangbao in Deutschland und Europa Fuß fassen konnte und zu dem geworden ist, was es heute ist. Er, so wie seine leider vor 11 Jahren verstorbene Frau Freya, opferten ihre akademische Karriere zugunsten der Verbreitung des Taichichuan, welches Meister Ma 1986 nach Europa brachte. Er scheute keine Mühe um das Wissen von Meister Ma uns allen zugänglich zu machen. Durch das Beherrschen der chinesischen Sprache und seinem naturwissenschaftlichen Wissen und den engen Kontakt zu Meister Ma, verfasste er Bücher und Unterrichtsmaterial, was dem westlichen Schüler überhaupt erst das Wesen der Taichi-Kunst und der dahinterstehenden Philosophie ermöglichten. 
Ebenso erlernte Martin wie kein Anderer die Praxis des Taichichuan direkt aus Meister Ma’s Hand. Mit den praktischen Fähigkeiten und dem Wissen dazu, war er über Jahrzehnte die Anlaufstelle für Lernende des Wu-Stils schlechthin. Seine Seminare, meistens in Verbindung mit Meister Ma, prägten die gesamte deutsche Schülerschaft.

Er gründete den EWTC e.V. als repräsentative Organisation von Ma Jiangbao in Europa, die an den Shanghaier „Verein“ von Meister Ma’s Eltern -Wu Yinghua und Ma Yuehliang- symbolisch angegliedert wurde. Ebenso eröffnete er sein Taichi-Forum und in sämtlichen Organisationen tragen Lehrer sein Wissen und das von Meister Ma weiter.

Martin zog sich aus privaten Gründen 2009 vom öffentlichen Taichi-Leben zurück bereicherte die Schülerschaft jedoch noch mit Büchern zum Thema Chinesische Philosophie und Taichichuan über einige Jahre. 

Insgesamt kann man den Wert seines Schaffens nicht hoch genug einschätzen. 
Wir alle profitieren noch heute direkt oder indirekt davon.
Umso mehr bedauern wir, dass sein Leben so früh enden musste und er nach Ma Jiangbao in 2016 nun auch gegangen ist. 

Möge er nun seinen Frieden finden und mit stolz auf sein Werk hinabblicken können.

Udo Kästner, 
im Namen des Vorstands des EWTC e.V.

Quelle: Nachruf Dr. Martin Bödicker – EWTC (wu-taichi.org)

Chinesisches Neujahr:

Chinesisches Neujahr:

Das Jahr des Holz-Drache

Beginn: 10. Februar 2024
Ende: 28. Januar 2025

Der Holz-Drache (Jiachenchinesisch 甲辰, Pinyin jiǎchén) ist das 41. Jahr des chinesischen Kalenders (siehe Tabelle 天支 60-Jahre-Zyklus). Es ist ein Begriff aus dem Bereich der chinesischen Astrologie und bezeichnet diejenigen Mondjahre, die durch eine Verbindung des ersten Himmelsstammes (甲, jiǎElement Holz und Yang) mit dem fünften Erdzweig (辰, chén), symbolisiert durch den Drachen (龍, lóng), charakterisiert sind.

Nach dem chinesischen Kalender tritt eine solche Verbindung alle 60 Jahre ein. Das letzte Holz-Drache-Jahr begann 1964 und dauerte wegen der Abweichung des chinesischen vom gregorianischen Kalenderjahr vom 13. Februar 1964 bis 1. Februar 1965. Das nächste Holz-Drache-Jahr wird am 10. Februar 2024 beginnen und am 28. Januar 2025 enden.

Quellangabe: https://de.wikipedia.org/wiki/Holz-Drache

Quellangabe, Bild: Ulrike Limberg, PWLM 2023
Link: https://www.flickr.com/photos/ulis_photos/

Chinesisches Neujahr:

Chinesisches Neujahr:

Das Jahr des Wasser-Hasen

Beginn: 22. Januar 2023
Ende: 9. Februar 2024

Der Wasser-Hase (Guimaochinesisch 癸卯, Pinyin guǐmǎo) ist das 40. Jahr des chinesischen Kalenders (siehe Tabelle 天支 60-Jahre-Zyklus). Es ist ein Begriff aus dem Bereich der chinesischen Astrologie und bezeichnet diejenigen Mondjahre, die durch eine Verbindung des zehnten Himmelsstammes (癸, guǐElement Holz und Yin) mit dem vierten Erdzweig (卯, mǎo), symbolisiert durch den Hasen (兔, ), charakterisiert sind.

Nach dem chinesischen Kalender tritt eine solche Verbindung alle 60 Jahre ein. Das letzte Wasser-Hase-Jahr begann 1963 und dauerte wegen der Abweichung des chinesischen vom gregorianischen Kalenderjahr vom 25. Januar 1963 bis 12. Februar 1964.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Wasser-Hase

Quellangabe: Ulrike Limberg, Amorbach im Jahre 2010
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